Bäume und ihr Holz

Es gibt unheimlich viele Themen mit denen wir zu tun bekommen, wenn wir Holz verarbeiten und unsere Projekte bauen. Darum gibt es hier wissenswertes zum Nachdenken über Bäume und ihr Holz.

Speziell gehärtetes Holz                                                    03.11.2021

Holzzellen bestehen aus Zellulose, Lignin und Hemizellulose. An der Univerity of Maryland wird ein Verfahren entwickelt, mit dem Lignin und Hemizellulose entfernt und die verbleibende Zellulose verdichtet werden kann. Das Holz wird so um den Faktor 23 härter gemacht. So hart, dass scharfe Messer und Nägel aus Holz hergestellt werden können.
Eine interessante Anwendung des Werkstoffes Holz. Wir bleiben aber lieber bei altbewährten Bearbeitungsformen. Oder gibt es bald Hobel mit Holzmessern?

 

Was ist Thermoholz?                                                           03.12.2020

Hierzulande wird vor allem Buche und Esche zu Thermoholz. Dafür wird es über mehrere Stunden großer Hitze ausgesetzt (über 160° C), wodurch es dauerhaft weniger Wasser aufnehmen kann und Haltbarer wird. Allerdings kann es dadurch auch spröder und splittriger werden. Auf jeden Fall muss viel Energie eingesetzt werden, um dem Holz neue Eigenschaften zu verleihen.

 
Mehr Holzeinschlag in der EU                                            07.07.2020

Eine Forschungsstelle der europäischen Kommission hat europaweit einen Trend zu mehr Holzeinschlag festgestellt. In allen EU-Staaten zusammen wurde zwischen 2016 und 2018 fast 50% mehr Flächen abgeholzt als im davor liegenden Vergleichszeitraum. Belgien, Holland und Deutschland standen dabei allerdings besser da und vergrößerten sogar ihre Waldflächen. Wird verantwortlich mit dem nachwachsenden Rohstoff umgegangen? Das Problem sind auf keinen Fall die Holzwerker und Möbelbauer in der heimischen Werkstatt.
Mehr Infos gibt es unter: www.klimareporter.de

 

Eichen treiben zweimal aus                                                 26.06.2020

Eichen treiben zweimal im Jahr neue Blätter aus. So kommen um den 24.Juni herum frisch grüne Blätter zum Vorschein. Gerade richtig, um abgefressene Blätter der ersten Generation zu ergänzen. Hier im Norden haben dieses Jahr einige Raupen ihr Unwesen getrieben und ordentlich beim Eichenlaub zugelangt: der kleine und der große Frostspinner und der grüne Eichenwickler.

neuer Blattaustrieb bei Eichen um den 24. Juni herum.
dunkle, abgefressene Eichenblätter und frisches Grün
 
Wieviel Wert haben unsere weltweiten Wälder?         19.06.2020

Die Analyse einer US-Beratungsfirma hat ergeben, dass alle Wälder weltweit einen Wert von 132 Billionen US-Dollar haben. Eingerechnet wurden viele Aspekte, wobei 90% auf die Klimaschutzfähigkeit der Wälder entfällt. Bis 2050 könnten 30% Prozent des Geldwertes entwertet sein, durch Landnutzungsänderungen und den Klimawandel.
Auch wenn wir nur kleinste Holzmengen in unserer Werkstatt verbrauchen, sollten wir bewusst die Lage im Auge behalten – und rechtzeitig den Mund aufmachen!

 
Bleistiftkiefer in Tasmanien                                                17.05.2020

Warum heißt der Baum so? Vielleicht, weil einige Exemplare schnurgerade in der Landschaft stehen. Das wirklich erstaunliche an ihnen ist aber, dass sie 2015 das letze mal Samen produziert haben. Und nun in diesem Jahr wieder. Es gibt sie, mit ein paar Parkbäumen als Ausnahme, nur auf Tasmanien. Die Samen werden gesammelt und in einer Samenbank aufbewahrt. Da die Bäume nach Waldbränden nicht wieder ausschlagen und der Klimawandel ihnen auch zusehends zu schaffen macht, soll die Art so gerettet werden.

 
Und in diesem Jahr schon wieder                                        24.09.2019

Lange trockene Sommer sind nicht einfach für die Wälder. Die Bundesregierung hilft der Holzwirtschaft mit Subventionen. Hauptsache das Geld wird für den Aufbau von widerstandsfähigen Mischwäldern genutzt.

 

Erfolg gegen illegalen Holzhandel                                 08.06.2019

Campact schrieb mir: wow, das hat gut geklappt: Baumarktriese Hornbach gibt die Klage gegen unsere rumänische Schwesterorganisation Declic auf. Was für ein Erfolg! Danke an die Tausenden, die mitgemacht haben. Hornbach hatte erst illegales Holz aus rumänischen Urwäldern verkauft und dann die Waldschützer*innen von Declic verklagt, die das aufgedeckt hatten. Solches Holz brauchen wir hier gar nicht. Unsere einheimischen Hölzer weisen alle nötigen Eigenschaften auf, die wir für unsere Projekte benötigen. Der Urwald und die Bäume und ihr Holz sollen stehen bleiben und andere wichtige Funktionen erfüllen.

 

Die Flatterulme ist Baum des Jahres 2019                    12.01.2019

Meine Beobachtungen über die Flatterulme⇒

 

Borkenkäfer im Harz                                                               22.08.2018

Im Harz findet der Borkenkäfer durch die langanhaltende Hitze und Trockenheit reichlich Nahrung in den Fichtenbeständen. Im Nationalpark wird er nicht gestoppt. Anders als in Wirtschaftswäldern wird hier nicht eingegriffen. Die Fichtenbestände verschwinden – es gibt erschreckend aussehende Flächen mit abgestorbenen Bäumen. In einigen Jahren wird jedoch ein gesunder Mischwald nachwachsen.

 
Baum des Jahres 2018                                                               12.01.2018

Die Edelkastanie ist Baum des Jahres 2018

gezackte, dunkeldrüne Blätter mit langen beigen Blütenfahnen.
Blätter und Blüten einer Edelkastanie

Hier verfolge ich meine Gartenkastanie das ganze Jahr hindurch.

Erfolg gegen illegalen Holzeinschlag      07.03.2017

210.000 Appelle von Campact-Aktiven an die Waldschutz-Organisation FSC (Forest Stewardship Council) zeigten Wirkung: Dem Konzern, der an illegaler Rodung in Rumänien verdient und so hunderte Bären in den Tod treibt (siehe unten) entzog der FSC das Siegel.
Quelle:Campact

 
Illegaler Holzeinschlag                                                     26.02.2017

Nach dem internationalen Verband forstlicher Forschungsanstalten beläuft sich der durch illegalen Holzeinschlag und -handel verursachte Schaden auf jährlich 142 Milliarden Euro.
Quelle: greenpeace magazin 2.17,S.16

 

 

Sturmholz / Wasserholz                                                     13.02.2017

Schwere Stürme legen immer wieder große Mengen an Hölzern auf einen Schlag um. Im November 1972 tat genau dies der Orkan „Quimburga“. 16 Millionen Kubikmeter Sturmholz überlasteten den Markt. Soviel konnte unmöglich verbaut werden.

Ein Waldbesitzer in Eversen arbeitete seine Stämme auf und versenkte sie in einem vorbereiteten See. Die Stämme sind bis heute nicht von Pilzen zersetzt worden, da keine Luft an sie heran konnte. Nun wurden sie von den Landesforsten versteigert.

Das Wasserholz soll einige Vorteile entwickelt haben: Es trocknet schneller und mit weniger Rissen als frisch gefälltes Holz. Außerdem hat das Wasser die meisten Inhaltsstoffe herausgewaschen die den Schädlingen schmecken würden.
Quelle: Weser-Kurier vom 13.02.2017, Seite 12

 

 
Illegaler Holzeinschlag                                                          25.01.2017

Holz, das Bären tötet – in Ihrem Baumarkt! Ein Unternehmen zerstört durch illegale Abholzung in Rumänien den Lebensraum der Braunbären – und darf sein Holz hierzulande sogar mit einem Nachhaltigkeits-Siegel verkaufen.

Informieren Sie sich über diesen Sachverhalt und handeln Sie. Hier gibt es Infos: https://www.campact.de/Baeren-retten

 

Ältester Baum der Welt                                                           25.01.2017

In der schwedischen Provinz Dalarna lebt der älteste Baum der Welt. Er soll 9550 Jahre auf den Fichtennadeln haben. Old Tjikko hat aber nur so alte Wurzeln. Der Stamm selbst ist nur einige hundert Jahre alt.

 

Riesiger Greis
Eine 700 jährige Eibe
Ein altehrwürdiger Greis von Eibe

In Frankreich habe ich diese ehrwürdige Eibe auf dem Dorfplatz vor einer Kirche entdeckt. Ihre Spalten sind so groß und tief, dass ich locker meinen ganzen Arm reinstecken konnte. 700 Jahre soll sie auf den Ästen haben.

Kiefer als Hartholz

Thermobehandlung und Chemieeinsatz verändern die Eigenschaften von Hölzern. Jetzt hat ein norwegisches Unternehmen Kiefernholz mit Bioalkohol getränkt und getrocknet. Das Ergebnis ist ein Holz mit den Eigenschaften tropischer Harthölzer. Nachwachsende Rohstoffe ergeben ein ungiftiges Endprodukt. Und warum kann man nicht einfach Eiche nehmen?

Buchdrucker

Ein Buchdrucker ist ein bedeutender Forstschädling. In Polen sollen jetzt große Teile eines der letzten europäischen Urwälder (Bialowieza) abgeholzt werden, weil dieser Käfer dort aktiv ist. Fachleute halten die Abholzung des Waldes für übertrieben und vermuten wirtschaftliche Interessen. Ist der Käfer dann ein Gelddrucker?

Etikettenschwindel

Das dänische Bettenlager muss laut WWF eine Wettbewerbsstrafe wegen falsch ettikettierter Holzprodukte zahlen. Beim Tischler im eigenen Dorf kann man sich sicherer sein, das zu bekommen, was man verabredet hat – viel zu viel steht für den kleinen Betrieb auf dem Spiel: der gute Ruf.

Höchster Baum in Europa

Der „Karri Knight“ ist ein ca. 125 Jahre alter Eukalyptusbaum. Er steht in Portugal und ist 72 Meter hoch.

Weymouthkiefer

Aus diesem besonders leichten und formstabilen Holz habe ich mal eine ganze Menge Bienenbeuten für einen hiesigen Inker gebaut. Beim Anzünden des Ofens ist mir ein Reststück davon in die Finger geraten. Dieses Holz fängt so schnell an zu brennen, dass es reicht ein Streichholz dran zu halten. Mit einer Eichenleiste geht das nicht!

 

Lasst mir Geschichten über die Bäume und ihr Holz zukommen. Ich bin gespannt auf Eure Erlebnisse, auf Fakten und Erstaunliches.